Die Dr. Zundel’sche Forstverwaltung wurde im Jahr 1965 von dem Physiker Prof. Dr. Georg Zundel (*1931 Tübingen; †2007 Salzburg) gegründet.
Über den Gründer Georg Zundel
Schon in seiner Kindheit hatte Georg Zundel ein ausgeprägtes Interesse für Natur und Naturgeschichte. Aufgewachsen auf einem Bauernhof war er der Land- wie auch der Forstwirtschaft Zeit seines Lebens eng verbunden. Noch vor Beginn seines Physikstudiums ab 1952 spielte er mit dem Gedanken, Pflanzenzucht zu studieren. Dies mag auch einer der Gründe gewesen sein warum er sich von Beginn an für die botanischen Hintergründe der Forstwirtschaft interessierte. Noch kurz vor dem Abschluss seiner Habilitation erfüllte er sich 1965 mit dem Erwerb der beiden Reviere Maralm und Hammerleiten einen Traum. Er legte damit den Grundstein für unseren heutigen Betrieb.
Ab 1966: Forstliche Bewirtschaftung – Wegebau und Aufforstungskampagne
Von Beginn an stand die forstliche Bewirtschaftung für Georg Zundel im Zentrum. Bereits im Jahr 1966 begann er mit dem Wegebau und startete eine sieben Jahre andauernde Aufforstungskampagne. Zwischen 1966 und 1973 wurden rund 300.000 Forstpflanzen gesetzt. Dies geschah im Kontext einer breiten gesellschaftlichen Debatte im deutschsprachigen Raum über die Bedrohung des Waldes durch das Waldsterben, mit der sich auch Georg Zundel auseinandersetzte.
Ab 1967: Eigene Aufzucht heimischer Baumarten
Mit der eigenen Aufzucht von Zirben begann die Dr. Zundel’sche Forstverwaltung bereits 1967, Lärchen und Fichten wurden zunächst noch zugekauft. Nach schlechten Erfahrungen mit zugekauftem Pflanzenmaterial falscher Herkunft begann der Betrieb ab 1972 auch Fichten und Lärchen selbst heranzuziehen.
Ab 1971: Versuche mit nordamerikanischem Saatgut
1971 legte Zundel eine erste Versuchsfläche an, auf der mit überwiegend amerikanischen Baumarten experimentiert wurde. Über Jahre hinweg wurden so definierte Herkünfte unterschiedlicher Baumarten aus Kanada und den USA auf ihre Tauglichkeit für die Aufforstung im Maltatal hin überprüft. Handlungsleitend war dabei die Annahme, dass sich mit bestimmten Baumarten, die aus vergleichbaren Herkunftsgebieten in Klima und Boden stammten, Aufforstungserfolge erzielen ließen. Bis heute profitieren wir von dem damals erworbenen Wissen.
1979: Abschluss des Wegebaus
Im Jahr 1973 erreichte die Forstverwaltung durch Zukäufe ihre heutige Größe von rund 3.000 Hektar. Fünf Jahre später wurde die Grunderschließung durch rund 50 km Forststraßen beendet. Dies geschah ohne jegliche staatliche Subventionen. Im Zuge des Festes zum Abschluss des Wegebaus hielt Georg Zundel am 11.9.1979 eine Rede über die zukünftige Bedeutung des Waldes und der Forstwirtschaft. Zu diesem Zeitpunkt hob er bereits die Risiken für Mensch und Umwelt in einer Zeit des ungezügelten Hungers nach sich erschöpfenden fossilen Energieträgern hervor.
Mitarbeiter und Wegbegleiter
In seiner Ehefrau Renate, die er 1975 heiratete, fand Georg Zundel eine Partnerin, die die gemeinsamen Werte und Ideen verstetigte. Durch Renate Zundels Engagement wurden aus impulsgebenden Ideen langfristig ökonomisch tragfähige Prozesse.
Georg Zundel wusste immer engagierte und fachlich ausgezeichnete Mitarbeiter an seiner Seite. Bereits im ersten Jahr 1966 übernahm Dipl. Ing. Helmut Bretschneider die operative Leitung der Forstverwaltung. Von Pflanzenversuchen bis hin zum Wegebau war sein forstakademisches Wissen unerlässlich.
1982 übernahm Ing. Günter Baier bis 2020 die Leitung der Forstverwaltung. Die eigene Saatgutgewinnung wurde von ihm ausgebaut und professionalisiert. Unter seiner Leitung wurde die Forstbaumschule auf eine maximale Jahresproduktion von bis zu 100.000 wurzelnackter Forstpflanzen erweitert. Baier führte das Unternehmen erfolgreich durch eine Zeit, in der die Forstwirtschaft einem steigenden Kostendruck und damit einem Zwang zur Produktivitätssteigerung ausgesetzt war.
2003 übergab Georg Zundel den Betrieb an seinen jüngsten Sohn Ulrich Maxim. Seit 2020 leitet Ing. Martin Baier den Betrieb.